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FOG

Graz

Feuerwache-Ost, Graz

Wettbewerbsbeitrag 06/2021, Anerkennung

Entwurfsverfasserin:  Neira Mehmedagić

Der Neubau am Dietrichsteinplatz ist sowohl die Basis für die zahllosen, teils lebensrettenden Einsätze der Berufsfeuerwehr, als auch ein Ort, der durch seine Aufenthaltsqualitäten einen wesentlichen Beitrag zur Regeneration der mental und körperlich geforderten Feuerwehrfrauen und -männer bieten kann.

Der hier vorgestellte Entwurf orientiert sich an der Machbarkeitsstudie der Stadtbaudirektion.

Um bestmögliche Abläufe zu gewährleisten, wird der in Abstimmung mit der Abteilung für Katastrophenschutz und Feuerwehr erstellte Plan in großen Teilen umgesetzt und nur an gezielten Stellen ausgebaut: Die klare, grundrissliche Strukturierung der einzelnen Nutzungsbereiche wird beibehalten und findet Ausdruck in der Fassadengestaltung des Gebäudes. Der Haupteingang mit Umkleide und Treppenhaus, an der südlichen Brandwand gelegen, bildet als geschlossener Trakt mit einigen markanten Elementen, wie Rundfenster und Vordach, eine klare Adressierung.

Die Feuerwache Ost hat als eine von drei Standorten der Grazer Berufsfeuerwehr essentielle Bedeutung für die Sicherheit und das Wohlbefinden der Grazer Stadtbevölkerung.

Die nördlich anschließende Fahrzeughalle wird mit Falttoren ausgestattet und stützenlos konzipiert, um maximale Freiheiten beim Manövrieren der Feuerwehrwägen zu schaffen. Ruheräume werden mit direkter Verbindung über der Halle im ersten Obergeschoss angeordnet. Ein vorgelagerter Balkon dient den Ruheräumen als Austritt sowie der Fahrzeughalle als Vordach. Begrünte Patios schaffen eine räumliche Verbindung zur Büroetage im zweiten Obergeschoß.

Um die Patios herum gliedern sich offen gestaltete Bereiche an, wie Küche, Mannschaftsbereich, Schulungs- und Fitnessraum, die eine ruhige und gut belichtete Atmosphäre zur Regeneration der Feuerwehrleute bieten. Abgesehen von der organisatorischen Komponente wird darauf geachtet, auch der symbolischen Rolle der Feuerwehr im Stadtraum Ausdruck zu verleihen. Motive wie der Feuerwehrturm, die längst in das kollektive Gedächtnis der Bewohner eingegangen sind, werden nicht – wie für den Übungsturm vorgeschlagen – in das Gebäude integriert, sondern demonstrativ freigestellt oder zeigen als überhöhtes Patiodach ihre Sichtbarkeit als wichtiger Teil der Architektur der Stadt.

Die Energieeffizienz und Nachhaltigkeit des Gebäudes wird im Rahmen des „cost to design“-Vorhabens mit materiellen und bautechnologischen „Zuschlagstoffen“ wie ökologischen Putz- und Dämmstoffen, extensiver Grünbepflanzung und Photovoltaikpanelen am Dach sichergestellt. Besonderer Wert wird aber im Sinne der grauen Energie auf eine stabile Tragstruktur in Form eines Stahlbetonskeletts gelegt, die Langlebigkeit gewährleisten soll und es dem Neubau möglich machen will, ähnlich wie es dem alten Feuerwehrgebäude über 130 Jahre gelungen war, baulichen Veränderungen aufzunehmen und ihnen standzuhalten.

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